INTERREG-Projekt Der Rhein Verbindet

Worum geht es?

Der Rhein verbindet – über Landesgrenzen hinweg prägt er unsere Region, bietet Erholung, Güteraustausch und Lebensraum für unzählige Lebewesen. Das Projekt ist aus der erfolgreichen Zusammenarbeit in dem Projekt Grün Blaue Rhein Allianz (GBRA) im Rahmen von Interreg V DL-NL hervorgegangen. Dieses neue Interreg-Projekt wird in drei Kategorien auf eine verbesserte Naturentwicklung im Grenzgebiet des Rheins hinarbeiten.

Gesunder Rhein

Die Fische im Rhein müssen sich ihren Lebensraum mit unzähligen Schiffen teilen und Kollisionen verringern ihre bereits schwindenden Zahlen weiter. Zusätzlich schwimmen im Rhein längst nicht mehr nur Fische, sondern jede Menge Müll. 20 bis 30 Tonnen Plastik transportiert unser blaues Band jedes Jahr in die Nordsee. Zwei große Citizen Science Projekte liefern hier die Grundlage zu Ursachenklärungen. Fische sollen so langfristig besser geschützt und der Mülleintrag maßgeblich verringert werden.

Grüner Rhein

Die Auwälder und Feuchtgebiete entlang des Rheins sind Biodiversitäts-Hotspots und wichtige Trittsteine für gefährdete Arten. Durch ökologische Aufwertung und Verbesserung des Wasserhaushalts werden grundwasserabhängige Lebensräume entwickelt und erhalten. Deiche sind im Gegensatz oft artenarm und ökologisch wenig wertvoll. Durch die Aussaat von regionalem Saatgut werden einerseits die Deiche selbst zu attraktiven Lebensräumen und gleichzeitig durch die verschiedenen Wurzeltypen der Wildkräuter gestärkt.

Lebendiger Rhein

Ein Rhein, der lebt und in den Köpfen der Menschen eine Bedeutung hat und so Mensch und Natur verbindet. Dies erreichen wir, indem wir Behörden, zivilgesellschaftliche Organisationen, Wirtschaftssektoren, Studenten, Freiwillige und Anwohner zur Lösung der Problematiken des Rheins durch Sensibilisierung, Kommunikation, Bildung und Partizipation einbeziehen

 

Warum ist das Projekt wichtig?

Viele Tier- und Pflanzenarten sind eng mit dem Rhein verknüpft. Wanderfische sind in europäischen Flüssen selten geworden, ein durchgehender Auwald-Korridor ermöglicht einen genetischen Austausch von einzelnen Populationen und seltene Feucht-Biotope bieten Lebensraum für gefährdete Arten, die in begradigten und industrialisierten Flussabschnitten keine Überlebenschance haben. Diese Lebensräume enden nicht an einer Landesgrenze, Naturschutzbemühungen häufig schon. Grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen und Zusammenarbeit sind essentiell für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit.

Ein gesunder, grüner und lebendiger Rhein ist nicht nur die Lebensgrundlage von Tieren und Pflanzen sondern auch von Menschen in der Region. Eine Stärkung der Deiche und eine Ausweitung der Auwälder sind aktiver Hochwasser- und Klimaschutz. Eine Verbesserung des Wasserhaushalts kann den immer trockener werdenden Bedingungen auf Feldern entgegenwirken. Auch die Erholungswirkung intakter Naturräume mit hoher Artenvielfalt ist nicht unerheblich.

Kontaktperson: Katja Plumbaum

 

Wie kann ich mich einbringen? Mitmachen bei den Citizen-Science-Projekten

Teilprojekt „Knackaal“: Immer wieder werden Fische mit offensichtlich mechanisch verursachten Verletzungen gefunden, doch deren genaue Herkunft – Schiffspropeller, Schaufeln von Pumpwerken, etc. – ist unklar. Mit unserem Projekt sammeln wir genaue Daten, um die Ursache zu klären und die Fische im Rhein besser schützen zu können. Auch dies soll über ein Monitoring entlang des Ufers geschehen.

Teilprojekt „Sauberer Rhein“: Gemeinsam machen wir Quellen der Müllverschmutzung ausfindig und sorgen dafür, dass der Rhein wieder sauberer wird. Dafür soll ein Ufermonitoring an ausgewählten Stellen durchgeführt werden, bei dem wir untersuchen, um was für Müll es sich handelt und wo dieser herkommt. Auf Basis dieser Ergebnisse wollen wir Maßnahmen ergreifen, um den Eintrag zu reduzieren.

So geht’s: Die ausgewählten Uferbereiche werden abgelaufen, dies kann gerne im Team erfolgen. Hierbei gefundene Fische werden nach Art bestimmt und vermessen, gefundener Müll in Kategorien sortiert. Der Müll wird nach der Aufnahme gesammelt und entsorgt, um Doppelzählungen zu vermeiden. Die benötigte Ausrüstung wird gestellt. Eine detaillierte Einweisung in das Monitoring sowie eine Betreuung während der Projektlaufzeit erfolgen durch uns. Die Untersuchungen finden entlang des Rheins im Kreis Kleve, Emmerich und Wesel statt. Die Freiwilligen dürfen gerne nach persönlicher Vorliebe einen/mehrere der festgelegten Abschnitte wählen.

Habt ihr Lust dabei zu sein oder hättet gerne unverbindlich mehr Informationen? Schreibt gerne eine E-Mail an Lena Wiest und Ines Plagemann.

 

Wer finanziert und unterstützt das Projekt?

Finanziert wird das Projekt durch Interreg VI A Deutschland-Nederland.

Partner sind die Bezirksregierung Düsseldorf, Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V., Stiftung Schloss und Park Benrath, Rheinischer Fischereiverband von 1880 e.V., die Biologische Station im Kreis Wesel e.V., das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. und wir auf der deutschen Seite, ARK Natuurontwikkeling, Sportvisserij Nederland, Rijkswaterstaat Oost Nederland, Waterschap Rijn en Ijssel, Ravon, Hengelsport Federatie Midden Nederland und Stichting De Bastei auf der niederländischen Seite.

 

 

Mehr Informationen

zur ofiziellen Projektwebsite – mit vielen weiteren Infos und Features