Am Donnerstag, den 12. Oktober 2023 wurde der offizielle Startschuss für das internationale Projekt „Der Rhein Verbindet“ gegeben. Im Rahmen dieses Projekts setzen sich zehn deutsche und niederländische Organisationen gemeinsam für einen gesunden, grünen und lebendigen Rhein ein. Zusammen mit anderen Partnern arbeiten wir an Maßnahmen im Bereich der Anpassung an den Klimawandel und der Artenvielfalt und suchen wir nach Möglichkeiten zur Verbesserung der diesbezüglichen Zusammenarbeit.
Die Organisationen bemühen sich um die Eindämmung der Plastikverschmutzung, die Rückkehr von Wanderfischen sowie die Entwicklung von Auwäldern und ökologischen Verbindungen. Auch werden Ausstellungen über den Rhein veranstaltet.
„Es geht immer besser, ich mache mir jedoch auch Sorgen“
Im deutschen Rees, einem Ort direkt am Rhein, trafen sich die Organisationen zur Lancierung des Projekts. Während verschiedenen Exkursionen wurde über das Projekt und die Bedeutung der Naturentwicklung gesprochen. Es gab Ausflüge in die Uferzonen mit Auwäldern, eine Erläuterung über geschädigte Fische und Plastikverschmutzung sowie einen kurzen Besuch eines traditionellen Fischerbootes, eines Aalschokkers.
Die niederländische Behörde „Rijkswaterstaat“, Lead Partner dieses Projekts, wurde von Marjolijn van de Zandschulp, Hauptingenieurin-Direktorin von Rijkswaterstaat Oost-Nederland, vertreten. Sie erzählte, weshalb dieses Projekt so wichtig ist: „Ich stamme aus diesem Gebiet und am liebsten mache ich Spaziergänge im Deichvorland. Dort sehe ich, dass es immer besser geht, zugleich mache ich mir jedoch auch Sorgen über die Empfindlichkeit dieser Landschaft.“
Eine dieser Sorgen ist die Plastikverschmutzung im Wasser. „Wenn man sich die Uferbereiche anschaut, sieht man bereits viel Verschmutzung. Wenn man jedoch auch das Wasser und den Boden des Flusses unter die Lupe nimmt, sieht man erst wirklich, welch ein Drama sich dort abspielt.“
Deutsch-niederländische Zusammenarbeit
Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, war auch anwesend. Sie hält es für wichtig, mit den, wie sie es nennt, „niederländischen Freunden“ zusammenzuarbeiten. „Der Rhein hat natürlich keine Grenzen, der Naturschutz sollte also auch über die Staatsgrenzen hinaus erfolgen. Deshalb ist dieses Projekt so wichtig, wir konzentrieren uns nicht auf die Grenzen, sondern auf die Zusammenarbeit.
Dieses Projekt ist nicht nur für Behörden und Organisationen gedacht, sondern auch Bürgerinnen und Bürger können einen wichtigen Beitrag leisten. „Indem beispielsweise tote Fische gezählt werden, kann jeder helfen, einen Einblick in die Gesundheit des Flusses zu erhalten.“
Unterschiede machen die Zusammenarbeit stärker
In diesem Projekt arbeiten deutsche und niederländische Partner zusammen. Trotz der guten Zusammenarbeit gibt es auch Unterschiede. Thomas Schürmann, Regierungspräsident der Bezirksregierung Düsseldorf, bemerkte zum Beispiel, dass Sitzungen mit Niederländern doch etwas anders verlaufen als in Deutschland.
„Wenn man in Deutschland um 10:00 Uhr anfängt, startet die Sitzung auch wirklich um 10:00 Uhr. In den Niederlanden trinkt man erst noch eine Tasse Kaffee und lernen die Leute einander kennen. Wir sind doch manchmal etwas sachlicher.“
Schürmann zufolge verstärken solche Unterschiede jedoch gerade die Zusammenarbeit. „Wir können wirklich etwas voneinander lernen. So eine gemeinsame Tasse Kaffee scheint vielleicht nicht sonderlich wichtig zu sein, aber es ist für den gegenseitigen Kontakt doch wirklich sehr gut.“
Auch Marjolijn van de Zandschulp sieht Vorteile in den Unterschieden. „Wir können auch wirklich etwas von den deutschen Kolleginnen und Kollegen lernen. In den Niederlanden sind wir schnell und pragmatisch, das hat aber auch eine Kehrseite. In Deutschland geht es vielleicht etwas langsamer, aber sie sind dort sehr gut darin, Sachen vorzubereiten und zu untersuchen. Da könnten wir schon noch was abgucken.“
Der Rhein Verbindet
Nun, nach der Lancierung des Projekts, werden deutsche und niederländische Organisationen in den nächsten Jahren zusammenarbeiten, um den Rhein grüner, gesünder und lebendiger zu machen.
„Wir müssen uns weiterhin gemeinsam entwickeln, mit allen Kolleginnen und Kollegen und Partnerorganisationen, sodass wir die lebendige Flussnatur auch wirklich in den Mittelpunkt setzen“, erklärt Marjolijn van de Zandschulp.
Das Projekt Der Rhein Verbindet wird finanziell vom Interreg-VI-Programm Deutschland-Nederland, der niederländischen Provinz Gelderland und dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Das Projekt wird von 2023 bis 2026 umgesetzt und knüpft an die Arbeit, das Netzwerk und die Fachkompetenz aus dem Bündnis Grün Blauen Rhein Allianz (GBRA) an.
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