Ein Wetter zum Müllsammeln

– Projektupdate „Der Rhein verbindet“:

10 Grad, Dauerregen und keine Zusagen: Die Infoveranstaltung über Plastikmüll im Rhein am 18. Febuar war ziemlich klar ins Wasser gefallen und die Versuchung groß, den Sonntagmorgen einfach zu Hause zu verbringen, nicht im Wahrsmannshof bei Rees. Aber wer ein Event ohne Anmeldepflicht in die Zeitung bringt, muss mit Spontangästen rechnen. Also blieb nichts Anderes übrig, als vor Ort auf das Unwahrscheinliche zu hoffen.

Umso größer war die Überraschung, dort gleich 15 Interessierten zu begegnen. Vielleicht einte sie das Bewusstsein, dass seit Jahren ganz andere Dinge ins Wasser fallen: Tüten, Deckel, Flaschen, Wattestäbchen, Bonbonpapiere …

Denn genau darum ging es bei der Veranstaltung: Das deutsch-niederländische Interreg-Projekt “Der Rhein Verbindet” blickt unter der Überschrift “ein gesunder Rhein” auf das stetig wachsende Müllproblem in unseren Flüssen. Wer Rheinwasser trinkt, fällt nicht gleich tot um, aber sauber sieht anders aus. Plastikfetzen in allen Farben und Größen liegen wie unseliges Konfetti am Ufer verstreut und nach Hochwasser in die Spülsäume verflochten. RhineCleanUps und ähnliche Sammelaktionen stemmen sich dagegen wie gegen Windmühlen, aber die Masse des Mülls treibt einfach mitten im Strom vorbei und ballt sich erst auf hoher See zu immensen Schwimminseln.

Wo genau liegt die Ursache? Die allgemeine Antwort (“Mensch”) war immer klar, aber um das Problem bei der Wurzel zu packen, sind auch die Details wichtig. Woher genau kommt der meiste Müll? Wie viel wovon wird eigentlich angeschwemmt? Und warum eigentlich so viele Wattestäbchen?

Um solchen Fragen nachzugehen, richteten die drei deutschen Projektpartner am Unteren Niederrhein gemeinsam das Info-Event im Wahrsmannshof aus: Naturschutzzentrum Kleve, NABU-Naturschutzstation Niederrhein und Biologische Station im Kreis Wesel informierten gemeinsam 15 aufmerksame Gäste. Wir danken ihnen für ihr Engagement für einen sauberen und müllfreien Rhein!

Mehr Informationen zum Projekt „Der Rhein verbindet“ und wie ihr euch beteiligen könnte, findet ihr hier und auf der offiziellen Projektwebsite.

Angespültes Plastik am Rheinufer bei Rees. (c) Sebastian Wantia