Der Spoykanal in Kleve wird grüner: Am Montag begann das Projekt „Mehr Leben für den Spoykanal“. Die neu eingesetzten ökologischen Inseln bieten Lebensräume für zahlreiche Arten und tragen zur Verbesserung der Gewässerqualität bei.
Kleve – Am vergangenen Montag wurden im Spoykanal in Kleve innovative „Schwimmende Inseln“ verankert. Dieses Projekt, initiiert von der NABU Naturschutzstation Niederrhein e.V., soll die Struktur und Ökologie des künstlichen Gewässers nachhaltig verbessern.
Der Spoykanal, welcher die natürlichen Fließgewässer Wetering und Kermisdahl durch die Stadt Kleve mit dem Rhein verbindet, zeichnet sich durch seine Spundwände und die damit verbundene fehlende naturnahe Uferstruktur aus. Lena Wiest, Naturschutzreferentin der NABU Naturschutzstation Niederrhein, erklärt: „Da der Spoykanal ein künstliches Gewässer ist und seine Ufer mit Spundwänden gesäumt sind, fehlt es überall an natürlicher Ufervegetation. Es gibt wenig Möglichkeiten größere Renaturierungsmaßnahmen anzustoßen. Daher wollen wir in diesem Projekt durch das Ausbringen von „Schwimmenden Inseln“, die mit heimischen Gewässerpflanzen bestückt sind, ein wenig Natur zur Verbesserung der Gewässerökologie in einem kleinen Bereich des Spoykanals erreichen.
Diese Schwimmenden Inseln sind mit verschiedenen heimischen Wasserpflanzen bepflanzt, die sowohl über als auch unter Wasser wachsen. Dadurch bieten sie vielfältige Lebensräume: Der Überwasser-Teil dient als Brutstätte für diverse Vogel- und Insektenarten, während die Unterwasserwurzeln Schutz und Lebensraum für Jungfische und Kleinstlebewesen bieten. Zusätzlich schaffen die Inseln beschattete Bereiche, die einem übermäßigen Algenwachstum entgegenwirken können.
„Wir untersuchen zudem, wie gut diese Maßnahme von den Tieren angenommen wird und ob Inseln in dieser Form auch für eine deutlich größere Anwendung im Spoykanal geeignet ist. Als Modellprojekt wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, wie selbst im städtischen Umfeld kleinere Inseln der Artenvielfalt geschaffen werden können. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem Thema Wasser an Wichtigkeit“, so Wiest weiter.
Der Spoykanal spielt eine wichtige Rolle in der Freizeitgestaltung der BürgerInnen und TouristInnen, sei es zum Picknicken am Ufer oder für den Freizeitsport. Sauberes Wasser und natürliche Strukturen sind wesentliche Elemente für eine entspannte Zeit am Wasser. Eine größere Artenvielfalt rund um die Schwimmenden Inseln bietet zudem interessante Naturbeobachtungen und bereichert das Landschaftsbild mit schönen Blühaspekten.
Das Projekt wird durch die Bezirksregierung Düsseldorf und die Kurt Lange Stiftung finanziert und soll einen Beitrag zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie leisten.
Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen die Naturschutzreferentin Lena Wiest gerne zur Verfügung.
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