Ab November: Freiwillige für die Suche nach markierten Aalen in Waal und Rhein gesucht

Im Rahmen des Projekts ‚Der Rhein verbindet‘ starten die beiden Projektpartner Sportvisserij Nederland und RAVON eine neue Untersuchung um zusätzliche Informationen über den schädigenden Einfluss vom Schiffsverkehr auf Aale in Waal und Rhein zu sammeln.

Dazu werden markierte, lebendige Aale bei Köln im Rhein freigelassen und tote, gestrandete Aale von Freiwilligen entlang des Flussufers eingesammelt.  So soll das Ausmaß, in dem die Fische von Schiffsschrauben getroffen werden, noch genauer erfasst werden. Dazu wird auch die Hilfe der (bereits vorhandenen) Freiwilligen dringend benötigt, um die Ufer ab November noch intensiver nach verendeten Aalen (“Knakaalen”) abzusuchen. Auch Wanderer und Spaziergänger können mithelfen und die Ufer absuchen. Wenn ihr nicht bereits sowieso schon Teil unserer Freiwilligen im Kreis Kleve seid, könnt ihr auch gerne in Deutschland außerhalb von Schutzgebieten die Ufer des Rheins flussabwärts von Köln nach gestrandeten Fischen absuchen.

Ausgewachsene Aale, auch als Blankaale bezeichnet, werden mit einem so genannten VIE-Tag (Visible Implant Elastomer) markiert, einer farbigen Kennzeichnung, die aus einer kleinen Menge fluoreszierendem Flüssiggummi besteht. Insgesamt werden von Sportvisserij Nederland so 1.500 Aale markiert und freigelassen. Sie werden an insgesamt fünf Tagen, jeden Montag zwischen dem 30. Oktober und dem 27. November, mit jeweils 300 Exemplaren in den Rhein bei Köln (Deutschland) ausgesetzt. Dieser Zeitraum wurde gewählt, weil die Blankaale zu dieser Zeit ins Meer abwandern. Da sie dazu hohe Wasserabflüsse benötigen, geschieht dies im Rhein vor allem direkt in der Fahrtrinne, was zu hohem Konfliktpotenzial mit der Schifffahrt führt. Das genaue Ausmaß des Schadens durch Schiffsschrauben ist jedoch bisher nicht bekannt. Durch Bestimmung des Anteils der markierten Tiere, die wiedergefunden werden und Verletzungen aufweisen, soll dieses Risiko beziffert werden.

Hilfe von Freiwilligen: zusätzliche Anstrengungen erforderlich

Damit diese Studie erfolgreich ist, ist es wichtig, möglichst alle beschädigten Aale die an den Ufern von Waal und Rhein „gestrandet“ sind (unabhängig davon, ob sie markiert sind) zu bergen und zu melden. Daher sind im November und Dezember zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Hierfür können wir die Hilfe unserer bestehenden “Knakaal”-Freiwilligen,aber auch gern die Hilfe neuer Freiwilliger, gut gebrauchen. Schließlich liefern diese Beobachtungen wichtige Informationen über die Ursache der Schäden und den Anteil der geschädigten Aale.

Wie funktioniert das?

Solltet ihr bereits beim “Knaakaal”-Projekt teilnehmen:

  • wie gewohnt die Ufer nach toten und geschädigten Aalen und anderen Fischen absuchen; diese Funde in das Online-Aalportal eintragen (auch wenn kein Fisch gefunden wurde! “Nullrunden” sind eine wertvolle Information)
  • zusätzliche frei zugängliche Flussabschnitte im November und Dezember aufsuchen
  • Mit der Unteren Naturschutzbehörde haben wir abgeklärt, dass ihr im November und Dezember ausnahmsweise eure Transekte gerne öfter abgehen könnt. Passt bitte auf die bereits rastenden Gänse auf. Wenn ihr diese nicht zu sehr stört, kann der Abstand auch wenige Tage betragen.

Ihr seid noch keine Teilnehmer am “Knaakaal”-Projekt:

  • frei zugängliche Flussabschnitte außerhalb von Naturschutzgebieten im November und Dezember aufsuchen und die Ufer nach toten und geschädigten Aalen und anderen Fischen absuchen. Passt bitte auf die bereits rastenden Gänse auf.
  • alle Funde bitte melden unter knakaal@ravon.nl

Bei Fund eines toten Aals:

  • solltet Ihr einen Blankaal finden, lasst ihn möglichst nicht liegen, sondern nehmt ihn in einem Plastiksack mit (20-30 L Müllsack am besten bei jeder Begehung dabei haben!). Meldet den Fund auch im Portal bzw. unter knakaal@ravon.nl. Solltet Ihr keine Säcke mehr haben könnt ihr welche bei uns bekommen.
  • bringt die gefundenen Fische bitte zum Naturschutzzentrum im Kreis Kleve, hier können wir sie entsprechend im Gefrierfach lagern.

Ansprechpartner: 
Sebastian Wantia
Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V.
Niederstr. 3
46459 Rees-Bienen

offizielle Öffnungszeiten: 8:30 – 17:00 Uhr
Telefonnummer: 02851 9633-34

Wir schicken die Aale weiter an RAVON/Sportvisserei um zu überprüfen, ob die eingesammelten Blankaale einen VIE-Tag haben oder nicht. E-Mail-Adresse der Projektleitung: knakaal@ravon.nl.

Sprecht über euer Engagement! Gerne begrüßen wir neue Helfer für das Projekt. Auch Sichtungen außerhalb eurer Transekte könnt ihr gerne melden unter knakaal@ravon.nl oder im Knakaalportal.

Zusätzlicher Einsatz wird belohnt!

Unter den teilnehmenden Freiwilligen verlosen wir 15 Mal den ‚Atlas der niederländischen Süßwasserfische‘ (auf Niederländisch), und zwar an:

  • den Freiwilligen, der den ersten markierten Aal findet;
  • den Freiwilligen, der die meisten Transekte besucht;
  • den Freiwilligen, der die meisten Aale findet;
  • andere aktive Freiwillige durch Auslosung.

Diese Aalstudie ist Teil von „Der Rhein verbindet“ – einem internationalen Forschungsprojekt, das von Interreg Deutschland-Nederland finanziert wird.